SPD Hohen Neuendorf

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SPD queer und der CSD OHV

Am 9. September 2023 feiert der CSD Oberhavel mit einer Demonstration durch Oranienburg und einem Fest im Oranienwerk Premiere. Bei CSD-Demonstrationen gehen Menschen für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transsexuellen und Transgendern, Inter- und Bisexuellen (kurz: LGBTIQ*) auf die Straße. Damit erinnern sie weltweit an den ersten Widerstand Homosexueller gegen damals übliche Polizeirazzien im „Stonewall Inn“ in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969.

Auch die Demo und das Fest in unserer Kreisstadt setzen ein Zeichen für eine vielfältige bunte Gesellschaft des Respekts und der gegenseitigen Wertschätzung, gegen Intoleranz und jegliche Form von Ausgrenzung und Gewalt.

Wir machen mit beim CSD!

Wir sind ein Zusammenschluss von LGBTIQ*-SPD-Mitgliedern aus verschiedenen SPD Ortsvereinen und von den Jusos, die sich als SPDqueer Gruppe austauschen oder die Teilnehme an Events wie dem OHV-CSD (Link) organisieren. Ihr könnt uns über den SPD Unterbezirk OHV kontaktieren (Link). In Hohen Neuendorf könnt ihr auch über den Vorstand des Ortsvereins  oder die SVV-Fraktion Kontakt aufnehmen.

Wir organisieren auch die Teilnahme der SPD OHV, der Jusos Oberhavel und der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Oberhavel (ASF) beim Christopher Street Day (CSD) Oberhavel am 09. September 2023. Alle wichtigen Infos zum CSD findet Ihr auch hier auf unserer Seite.

 

 

Unsere Forderungen zum CSD OHV

Wenn es um Respekt, Toleranz und Mut zur Vielfalt geht, sind „Heteros und Homos“ gleichermaßen gefragt. Niemand will, dass die eigene beste Freundin zuhause vor die Tür gesetzt wird, weil sie lesbisch ist. Niemand will, dass der Kumpel aus der Schule vom Lehrer unfair behandelt oder auf dem Schulhof für sein Schwulsein verprügelt wird. Niemand will, dass Azubis am Arbeitsplatz gemobbt werden, weil sie so mutig waren, sich als bi, lesbisch, schwul, trans oder inter geoutet haben. Es gibt einfach keinen Grund, dass Menschen Hass, Häme, üble Nachrede und Gewalt ertragen müssen für etwas, dass sie ebensowenig wie ihre Hautfarbe, den Geburtsort oder eine Behinderung beeinflussen können. Deshalb ist Sichtbarkeit immer noch ein wichtiges Thema. Ein Mensch ist immer mehr als seine Geschlechtsidentität oder als seine sexuelle Orientierung. 

Anders als in Großstädten sind in einem ländlichen Raum wie Oberhavel Hilfs- und Unterstützungsangebote insgesamt dünner gesäht, schlechter (ohne Auto) erreichbar oder gar nicht vorhanden. Deshalb setzen wir uns ein für eine Ergänzung, Verbesserung und mehr Sichtbarkeit bestehender Angebote ein. Zum Beispiel durch

  • eine bessere kommunale und Landesförderung für LSBTIQ*-Jugendangebote. 
  • den Aufbau einer vernetzten und sichtbaren Beratungs- und Unterstützungsstruktur für queere Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte und Verantwortliche in Jugendarbeit & Vereinen auch über Landkreisgrenzen hinweg ist wichtig. Vieles – aber nicht alles – muss nicht neu erfunden werden, sondern kann bereits genutzt werden.
  • Fort- und Weiterbildungen, die zur Sensibilisierung von Personal im Gesundheits- & Sozialwesen, bei der Justiz und der Polizei für (junge) LGBTIQ*-Themen beitragen, können einen großen Unterschied für verängstigte, traumatisierte, misstrauische junge Menschen machen. Spezielle Problemlagen queerer Menschen muss man erkennen können und behutsam damit umgehen – Scham spielt oft noch eine Rolle. Ganz besonders wenn es sich um Jugendliche handelt, die gerade ihre eigene Sexualität entdecken oder ihre sexuelle Orientierung erkennen.
  • queere oder queersensible Angebote zum Beispiel in Wohnprojekten im bisherigen Umfeld können helfen, wenn es in der eigenen Familie nicht gut geht. 
  • Schutzräume für LGBTIQ*-Geflüchtete sind wichtig, denn alleine die Fluchtgründe und -erlebnisse sind bereits sehr traumatisierend. Umso schlimmer, wenn Geflüchtete nach Ankunft weiterhin Hass und Gewalt in ihren Unterkünften und pauschalem Misstrauen oder Diskriminierung in Asylbehörden ausgesetzt sind. Das geht am besten in einer zentralen Gemeinschaftsunterkunft für queere Geflüchtete, z.B. in der Landeshauptstadt Potsdam. 

Alle Informationen zum CSD Oberhavel findest Du hier

www.csd-ohv.de oder Du folgst bei Instagram www.instagram.com/csd_oberhavel/

 

FAQ: Warum Sichtbarkeit und Sicherheit für LGBTIQ* immer noch wichtig sind

Bei uns gibt es doch gar keine Probleme – oder? Es sind doch alle gleichberechtigt?!

Jein! Ja, es gibt die Ehe für alle und eine bessere rechtliche Gleichberechtigung. Aber eben nicht ganz, denn die Gesetzeslage ist nun einmal noch nicht gleichberechtigt. Aber – und was viel wichtiger ist: Die besten erkämpften Gesetze nützen nichts, wenn Menschen im Alltag für ihr Anderssein bedroht, gedemütigt oder angegriffen werden. Nicht nur auf der Straße, sondern auch in der eigenen Familie, auf Schulhöfen oder im Job. Deshalb hat die jetzige Koalition auch den Nationalen Aktionsplan für queeres Leben beschlossen. Das ist ein großer Erfolg, der nun umgesetzt werden muss (externer Link). Und auch Brandenburg hat seit 2017 einen queeren Aktionplan (externer  Link). 

Aber es gilt auch ein Nein. Denn die besten Rechte und Pläne nützen nichts, wenn Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in der Schule, im Arbeits- oder Privatleben diskriminiert werden oder sogar Gewalt erfahren.

 In den vergangenen Jahren hat sich für LGBTIQ* auch dank sozialdemokratischer Politik viel zum Positiven verändert. Es gibt aber auch immer wieder Rückschläge auf dem Weg zur völligen Gleichstellung.

Ausgrenzende Unwissenheit, Vorurteile, Stigmatisierung und Diskriminierung erfahren LGBTIQ* in allen Lebensbereichen trotz allen Fortschritts immer noch häufig. Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene sind davon betroffen. Hassrede sowie andere Formen von Online-Mobbing und Diskriminierung begegnen LGBTIQ* tagtäglich. Sie richten sich gegen einzelne Personen oder die gesamte queere Community. Studien zeigen, dass queere Menschen allein durch das erhöhte Risiko auch für Online-Mobbing und Hassrede häufiger an Angstzuständen, Depressionen und Suizidgedanken leiden. Aktuell kommt es wieder verstärkt zu homo- und transfeindlichen Gewalttaten. Besonders im ländlichen Raum fehlt es an Sichtbarkeit des Themas.

Das passiert doch nur ab und zu in Großstädten wie Berlin oder? Nein!

Ausgrenzende Unwissenheit, Vorurteile, Stigmatisierung und Diskriminierung erfahren LGBTIQ* in allen Lebensbereichen häufig. Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene sind davon betroffen. Für LGBTIQ*-Menschen oder Menschen die einfach nur als solche wahrgenommen werden, ist es zum Beispiel keine Selbstverständlichkeit sich öffentlich zu küssen (es eght nicht ums Knutschen) oder Hand in Hand durch die Stadt zu laufen. Nach Angaben der Bundesregierung werden in Deutschland jeden Tag mindestens drei Menschen Opfer queerfeindlicher Gewalt – mit steigender Tendenz. 2001 wurden bspw. 48 Fälle erfasst, 2021 waren es 1.051 Fälle – eine Steigerung um mehr als das 20-fache. Diese Zahlen repräsentieren aber nur die offiziell registrierten Taten. Das Dunkelfeld wird mit 80 - 90 % angenommen. (Quelle: Aktionsplan Queer leben, s.o.)

 

Brandenburg und OHV sind dabei leider keine Ausnahme. Eine Umfrage in Brandenburg (externer Link zur Studie) hatte ergeben, dass in etwa die Hälfte (48 Prozent) der im Durchschnitt sehr jungen Befragten negative Erfahrungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beziehungsweise ihrer geschlechtlichen Identität gemacht hat. Das heißt, dass jede*r Zweite von Diskriminierung betroffen ist oder war. Besonders häufig von Diskriminierung betroffen sind Trans*Personen – dies gilt auch bei Gewaltdelikten. Jede*r sechste LSBTTIQ*-Befragte hat in Brandenburg nach eigenen Angaben innerhalb der vergangenen fünf Jahre Erfahrungen mit Verbrechen oder Gewalt aufgrund der eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität erlebt, sei es physische, psychische oder sexuelle Gewalt. Eine europäische Studie bestätigt diese Zahlen (externer Link).

Wer macht denn sowas heute noch und wieso? 

Grundsätzlich sind Gründe des Hasses auf LGBTIQ* vielfältig: ein hartes, traditionelles Mann-Frau-Rollenverständnis, die eigene toxische Männlichkeit, kulturelle und religiöse Prägungen (aller Glaubensrichtungen) sowie der verinnerlichten gezielten Desinformationen zum Beispiel aus dem rechtsextremen Lager. Die Einstellungen variieren immer auch nach Alter, Bildung, Einkommen und Geschlecht. Nochmal: Die Folgen für Betroffene von Queerfeindlichkeit sind dramatisch. Wer seine eigene Person aus Angst vor Gewalt und Diskriminierung in Familie, Beruf oder im Alltag verstecken muss oder gar angegriffen wird, erfährt massive Einschränkungen der Selbstbestimmung und freien Entfaltung. Und auch wer gedankenlos und unreflektiert solche Gemeinheiten nachplappert, mitlacht oder Hass und Hetze verbreitet, schadet den Betroffenen. 

Um diesem Missstand entgegenzuwirken, hat das Bundeskabinett erstmals einen eigenen Queerbeauftragten ernannt und einen Nationalen Aktionsplan (externer Link) für queeres Leben beschlossen – das ist ein riesengroßer Erfolg unserer Koalition! In diesem Fahrplan wird neben der rechtlichen, endlich auch die gesellschaftliche Anerkennung und Akzeptanz von LGBTIQ* fokussiert, um Diskriminierungen weiter zu beseitigen. Es besteht also nach wie vor Handlungsbedarf – sei es beim Verhalten auf den Schulhöfen oder online, bei der Verstetigung von Hilfestrukturen für Familien oder auch bei der Anzeigebereitschaft von Übergriffen auf LGBTIQ*-Menschen.

Deshalb sind Sichtbarkeit und Sicherheit immer noch ein großes Thema für LGBTIQ*!

 

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