Märkische Allgemeine Zeitung, 03. Januar 2009
Gericht wies Klage ab / Stadt setzt Fällgenehmigung
Bergfelde - Motorsägengeräusch durchschneidet die Stille des Freitagmorgen in Bergfelde. Mitarbeiter der Firma Baumdienst „Evergreen“ aus Hennigsdorf nehmen sich zuerst die kleinere Eiche auf dem Gelände des Bergfelder Hortes vor. Es dauert nicht lange, und der alte Baum kracht auf seiner stattlichen Länge von 25 Metern knirschend zu Boden. Mark Schüler legt den Zollstock auf den Baumstumpf. Er hat einen Durchmesser von 90 Zentimetern. Für die zweite Eiche an der Grundstücksecke wird die Säge zunächst an der ausladenden Krone angesetzt. Mit dumpfem Knall fallen ihre dicken Äste auf den frischen Schnee. Der Stamm ist erst am Montag an der Reihe.
Bürgermeister Klaus-Dieter Hartung hat die Fällung der Eichen veranlasst, nachdem im Rathaus ein Schreiben vom Verwaltungsgericht in Potsdam eingegangen war. Das Gericht hat die Klage des Landesverbandes Brandenburg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zum Erhalt der beiden Bäume aus formalen Gründen für unzulässig erklärt. Der Schutzgemeinschaft fehle die „Klagebefugnis“, hieß es. Da es sich der Verein finanziell nicht leisten kann, wird er keine Rechtsmittel gegen den Beschluss einlegen. „Naturschutzverbände betrachten es mit großer Sorge, dass ihre Klagebefugnisse immer weiter eingeschränkt werden“, so Helga Garduhn für die Schutzgemeinschaft.