Wildau - Talentierte Gymnasiasten können sich ab 3. Juli an Brandenburgs ersten Schüler-Ingenieur-Akademien (SIA) für die Karriere fit machen. Partner des märkischen Pilotprojekts für kluge Köpfe sind Unternehmen und Gymnasien aus der Region sowie die Technische Fachhochschule Wildau (TFH). Am heutigen Start mit der Unterzeichnung der Kooperationsverträge nahm Tina Fischer, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Mitinitiatorin der SIA teil. Fischer: "Wir wollen praxisorientiertes Lernen fördern sowie Schulen, Hochschulen und Wirtschaft besser vernetzen“.
Gemeinsam mit Hochschullehrern und Managern werden Gymnasiasten spezielle Firmenprojekte betreuen: In der SIA "Telematik“ bauen und programmieren bis zu zehn Schüler des Fontane-Gymnasiums Rangsdorf zusammen mit dem Funkwerk Dabendorf beispielsweise einen Roboter. Zwanzig Zwölftklässler aus Gymnasien in Eichwalde und Königs Wusterhausen tüfteln in der SIA "Luftfahrttechnik“ mit der Wildauer Firma AneCom AeroTest an Labyrinthdichtungen von Flugzeugturbinen.
TFH-Präsident Prof. Dr. László Ungvári sieht die SIA "auch als Antwort auf die Diskussion um fehlenden Ingenieurnachwuchs und um frühzeitige Studien- und Berufsorientierung“. AneCom AeroTest-Geschäftsführer Dr. Edmund Ahlers ist es wichtig, "dass Schüler den typischen Projektablauf eines Industrieunternehmens kennen lernen. Mit allem Drum und Dran: Von der Planung über die technische Durchführung und entsprechende Dokumentation bis hin zur Übergabe an den Kunden.“
Die Idee der Schüler-Ingenieur-Akademien stammt aus Baden Württemberg. "Dort gibt es bereits über 40 anerkannte SIAs“, informiert Stefanie Schmid, Außenstellenleiterin des landesweiten Netzwerks Zukunft und Mitinitiatorin. Die Teilnahme am Projekt sei kostenlos. Wer die Akademie erfolgreich meistert, erhält ein entsprechendes Zertifikat.
Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp verweist anlässlich des heutigen SIA-Starts auf ein weiteres Ziel des Pilotvorhabens für begabte Schüler: "Wenn wir es schaffen, junge Leute von Firmen und Jobs zu begeistern, können wir sie auch in unserer Region halten.“