Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Joachim Poß hat den EU-Vorstoß gegen überhöhte Managergehälter ausdrücklich begrüßt. Gleichzeitig äußerte er die Erwartung, dass der Koalitionspartner das vom SPD-Präsidium vorgelegte Paket von Maßnahmen für mehr Verantwortungsbewusstsein bei Gehältern und Abfindungen konstruktiv behandelt.
"Völlig zu Recht beklagen die Euro-Finanzminister die skandalösen Entwicklungen bei Managergehältern und -abfindungen in den vergangenen Jahren", kommentierte Poß die Kritik der Finanzminister der Euro-Länder an überzogenen Managergehältern. Er verwies darauf, dass innerhalb von nur wenigen Jahren das Einkommen der Chefs der DAX-Unternehmen vom 14-fachen des jeweiligen durchschnittlichen Belegschaftsgehalts auf das 44-fache gestiegen ist . "Hinweise auf Leistung oder Verantwortung der Top-Manager können als Begründung für ein derartig atemberaubendes Auseinanderdriften nicht überzeugen." Das gelte insbesondere für Fälle, in denen Top-Managern, die wegen Erfolglosigkeit ihren Platz räumen mussten, auch noch Millionen-Abfindungen gewährt wurden.
Besonders begrüßte der SPD-Finanzexperte die Ankündigung des Sprechers der Euro-Finanzminister, des luxemburgischen Premier Jean-Claude Juncker, dass die Gruppe auch über die Begrenzung der steuerlichen Absetzbarkeit überhöhter Zahlungen beraten wolle.